Die Architektur des Mittelalters
im westlichen Burgund
Bericht zur Studienreise vom 31.8.-3.9. 2022
Eine hoch motivierte Gruppe findet sich zu früher Stunde gegenüber der Saline ein, um in das Land der Gallier und ihrer Nachfahren aufzubrechen.
Metz: St. Etienne, Innenansicht / Foto: Henning Bauer
Metz: St. Etienne, Ansicht von Süd / Foto: Henning Bauer
Der erste Halt ist Metz. In der Kathedrale Saint-Etienne wird das Anliegen der Gotik deutlich: die diaphane (durchscheinende) Struktur der Kirche und der gewaltige Höhenzug. Mit ihrer Glasfläche von 6500m2 wird die Kirche deshalb auch „Laterne Gottes“ genannt.
Unsere Stadtführung gibt uns einen Einblick in die wechselhafte Geschichte der Stadt und den historischen Stadtkern. Der Charme der typisch französischen Läden in der Altstadt lädt zum Bummeln ein. Dazu kommt das südliche Flair der repräsentativen Gebäude vor der Kathedrale, die die kurzen „Spritzer“ von oben vergessen lassen. Unternehmungslustig wagen wir uns an die ersten kulinarischen Köstlichkeiten unserer französischen Nachbarn (Quiche, Mirabellen, Pasteten…).
Nach langer Busfahrt erreichen wir unser Hotel in Auxerre, am Ufer der Yonne. Die nahe Fußgängerbrücke lädt zum abendlichen Spaziergang mit herrlichem Ausblick auf die beleuchtete Altstadt Stadt ein.
Ansicht von Auxerre von der Yonne aus, Kathedrale St. Etienne und Bischofspalast
Foto: Henning Bauer
Eine nette Schweizerin führt uns von unserem Hotel im ehemaligen Fischerviertel hinauf in die immer nobler werdende Innenstadt, vom zunehmend dekorativen Fachwerk zum repräsentativen Stadtpalast aus Stein. Wir bewundern den berühmten Uhrenturm,
Auxerre: Uhrenturm / Foto: Niti Blaschke
Auxerre: Altstadt / Foto: Henning Bauer
Guédelon: Zustand der Burg 2022 / Foto: Niti Blaschke
Guédelon: Mittelalterlicher Baukran / Foto: Henning Bauer
Da haben wir es doch bequemer in unserem Bus, auch wenn die Fahrt auf der Landstraße etwas dauert. Abends werden wir mit einem guten Menü belohnt. Die Burgunder Weine, ich denke da an den Chablis, sind eine Entdeckung.
Der 3. Tag ist der Kirchenarchitektur gewidmet. Morgens bewältigen wir den Anstieg durch die engen Gassen von Vézelay. Schwester Colombe erläutert uns das ikonografische und theologische Programm der Skulpturen im Eingangsbereich und führt uns durch die eindrucksvolle romanische Basilika.
Vézélay: Basilika / Foto: Niti Blaschke
Vézélay: Basilika: Krypta / Foto: Henning Bauer
Bei der Fahrt zum nächsten Ziel kommen wir durch geschichtsträchtiges Terrain: Alesia lässt von der Ferne grüßen. Einigen von uns bekannt aus dem Lateinunterricht oder aus Asterix Bd.11. Hier liefert sich der Anführer der Gallier, Vercingetorix, den Römern aus, um die Seinen zu retten. Ein Mythos in Frankreich.
Angekommen an der Klosteranlage von Fontenay, haben wir Glück im Unglück. Unsere Führung verspätet sich. Wir bleiben im Bus sitzen und ein heftiger Gewitterguss entlädt sich. Das Wetter klart auf, unsere leicht „hippelige“ Führung kommt, und wir besichtigen die weltbekannte Zisterzienserabtei bei Sonnenschein. Da Türme und Ausschmückung fehlen, hebt sich die Kirche von außen nicht sonderlich von den anderen zahlreichen Gebäuden ab.
Fontenay: Abtei, Innenansicht und Refektorium / Fotos: Henning Bauer
Der Innenraum dient der reinen Ruhe und Kontemplation, was durch die klare Struktur und die Wirkung von Licht und Schatten zum Ausdruck kommt. Nach der Besichtigung aller Gebäude geht es zum letzten Mal zurück Auxerre.
Die Gruppe in Fontenay / Foto: Niti Blaschke
Die Heimfahrt unterbrechen wir in Dijon, der Hauptstadt der Großregion Bourgogne-Franche-Comté. Zwar reichen drei Stunden nicht aus, um den historischen Stadtkern und die kulinarischen Köstlichkeiten voll auszukosten, aber die zahlreichen Tüten, die jetzt im Bus verstaut werden, sind doch der Beweis, dass die ganze Gruppe darin geübt ist, im Land der Gallier das Wesentliche zu entdecken.
Dijon: Platz hinter der Basilika / Foto: H. Bauer